RENÉS LEBEN

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    Meine Tante NESIRÉ DICK

    René GligéeSie erblickte nach langem Ringen am 02.06.18… in Berlin das Licht der Welt. Es folgte eine mehr oder minder normale Kindheit, wobei relativ schnell klar wurde, Banker würde sie nie werden, denn jede noch so leicht erschlichene Mark bei Oma wurde direkt in Haarentfernungscreme umgesetzt und garantiert nicht gehortet, geschweige denn zur Kapitalvermehrung aufs Sparbuch gebracht. Eigentlich sind ihre Eltern an allem schuld.

    Sie behaupten nämlich, das Kind - also sie - hätte schon so früh so gut sprechen können (da muss sie so knapp fünf Jahre alt gewesen sein).

    Und als sie dann erstmal herausgefunden hatte, dass man viel mehr mit Schreien als mit Sprechen erreichen kann, habe ich auch nicht mehr damit aufgehört, mit dem Schreien.

    So kam es, dass die Dezibel-Zahl eines gewöhnlichen Abendessens im Familienkreis etwa dem Startlärm einer Boeing 747 entsprach.
    Und so hat sie es bis heute gehalten. In der Schule hat sie so lange mit den Lehrern gesprochen, bis sie ihr entnervt 1988 das Abitur gaben. Danach hat sie gedacht, auch Menschen in anderen Ländern sollen wissen, wie bösartige Frauen sein können, und hat das Sprechen auf Englisch und Französisch gelernt und sich das auch bestätigen lassen (im Fachjargon hieß das dann Fremdsprachen-Transe).
    Dann fiel ihr auf, dass das Wort "lispeln" viel besser klingt als "spucken" und plötzlich war ihr klar - Mensch, du verdienst ab sofort dein Geld mit Spucken -pardon- Lispeln.
    Das einzig schwierige an dem Job sind für sie die Arbeitszeiten und das frühe aufstehen um 15 Uhr. Aber dann sagt sie sich immer, Millionen Bundesbürger stehen auch so früh auf, ohne zu murren; die Australier essen zu dieser Zeit sogar schon zu Abend, global betrachtet.

    Sie ist bös - nicht artig. Und genau dafür liebe ich Sie.

    Nesiré Dick